Erste Ergebnisse
Ergänzungsbaustein: Kanban bei variantenreicher Kleinserienfertigung
Die FLEX Elektrowerkzeuge GmbH ist mit den spezifischen Herausforderungen konfrontiert, die eine Kanban-Steuerung unter den Bedingungen von Kleinserienproduktion mit hoher Variantenvielfalt mit sich bringt. Zielbild des Teilprojekts ist, stabil-flexible Standards für ein Zusammenspiel von Kanban und Disposition in der Fertigungssteuerung zu entwickeln, um ganz im Sinne der Toyota-Prinzipien die Verluste durch Unausgeglichenheit (jap.: Mura) und Überlastung (jap.: Muri) zu vermeiden und so die Lieferfähigkeit der Firma und gleichzeitig die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter zu verbessern.
Klare allgemein verständliche Spielregeln schaffen mehr Transparenz und ermöglichen eine effizientere Auftragsabwicklung und ein gleichm.igeres Arbeiten. Dadurch sinkt das Stressniveau deutlich. Das gemeinsam entwickelte Spielsystem bezieht sich z.B. auf Fragen wie: Welche Aufträge laufen über Kanban? Wie sind die Kanban-Kreisläufe zu pflegen? Wie ist ein reibungsloser Ablauf an den Schnittstellen zwischen Produktion, Montage, Logistik und Vertrieb zu gewährleisten?
Ergänzungsbaustein: QAB - Qualität der Arbeitsbedingungen
Der Schwerpunkt der Arbeit bei KaVo Dental GmbH liegt entsprechend der Bedürfnisse des Betriebes im Segment der betriebspolitischen Balance. Es gilt, eine Operationalisierung des Toyota-Elements Mitarbeiterbeteiligung unter den Bedingungen eines deutschen Standortes mit amerikanischem Mutterkonzern zu generieren.
Ziel dabei ist, einen Prozess zu entwickeln, der die Logik von Kaizen und Lean Conversion mit den Ansprüchen an gute Arbeitsbedingungen verzahnt. Durch die Entwicklung und Implementierung einer Checkliste zum Thema Qualität der Arbeitsbedingungen, die in den Kaizen-Workshops eingesetzt wird, soll sicher gestellt werden, dass der Betriebsrat seine Vertretungspflicht den Mitarbeitern gegenüber aufrecht erhalten kann, ohne sich den Kaizen-Prozessen verweigern zu müssen.
Nach einer Pilotphase wird die praktische Arbeit mit der entwickelten QAB-Checkliste evaluiert, damit sich verallgemeinerbare Schlussfolgerungen ableiten und in die Transfer-Netzwerke einspeisen lassen.
Ergänzungsbaustein: Visionsgeleitete Standortentwicklung
Der Veränderungsprozess bei der Schroff GmbH ist gekennzeichnet durch die Herausforderung, mit dem künftigen Produktionssystem am Standort Straubenhardt eine Balance zu finden zwischen effizienter Serienfertigung von standardisierter Katalogware einerseits und dem stark wachsenden Projektgeschäft mit kundenindividuellen Lösungsangeboten andererseits. Im Rahmen der Balanced GPS Projektaktivitäten wurde in Workshops mit Führungskräften ein Ergänzungsbaustein zur visionsgeleiteten Entwicklung der "Operations Vision 2015" entwickelt und erprobt. Dazu gehört neben dem Abgleich der strategischen Anforderungen an den Produktionsbereich mit Unternehmens- und Konzernzielen die Erarbeitung von Kriterien und Prinzipien für die Gestaltungsfelder Fabrik-layout, Materialfluss und Produktionssteuerung.
Unter Beteiligung der betrieblichen Interessenvertretung entwickelt zudem die Arbeitsgruppe "Menschen und Lean" mit Unterstützung durch das Aktionsforscherteam unternehmens- und standortspezifisch anpassbare Vorgehensbausteine zur wirksamen Beteiligung von Mitarbeitern und Führungskräften im Veränderungsprozess.